Wenn Sie eine Mauer hochziehen wollen, so benötigen Sie eine ausreichende Menge an Ziegelsteinen und Mörtel. Haben Sie zu wenig Mörtel, so nutzt es Ihnen kein bisschen die doppelte Anzahl an Ziegelsteinen zur Verfügung zu haben, Sie können niemals eine stabile Mauer bauen.

Heutzutage ist es aber gar nicht so einfach sich mit genügend Mikronährstoffen zu versorgen. Selen und Jod kommen in unseren Böden kaum vor, daher ist auch unsere Nahrung daran arm. Manche Menschen können Eisen, Zink oder Eiweiß wegen gesundheitlicher Einschränkungen (z.B. Probleme mit dem Darm) nur schlecht aufnehmen. Vegetarier und besonders Veganer haben durch ihre besondere Ernährung oft Schwierigkeiten an Vitamin B12 und die schwefelhaltige Aminosäure Methionin zu kommen. Und viele schulmedizinische Medikamente sind wahre „Nährstoffräuber“ und senken beispielsweise die Spiegel des lebenswichtigen Vitamin D, das eigentlich kein Vitamin, sondern ein Hormon ist. Raucher haben eine zigfach erhöhten Vitamin C Bedarf gegenüber Nichtrauchern, Koffein-Junkies oft einen Mangel an Kalium und Magnesium, Schwangere benötigen unbedingt Jod und Folsäure und so weiter und so fort. Der Nährstoffbedarf jedes Menschen ist individuell und von dessen Ernährung, Alter, seiner körperlichen Betätigung und seiner körperlichen Verfassung abhängig. Aus diesem Grunde sind die offiziellen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, wie sie Fachgesellschaften empfehlen, nur eine grobe Richtschnur zur Vermeidung von Mangelerkrankungen wie Skorbut. Durch wahlloses Einnehmen von Multinährstoffpräparaten kann man hier jedoch nichts erreichen und im Gegenteil eher Schäden anrichten. Sinnvoll ist nur die exakte labormedizinische Bestimmung der Mikronährstoffe im Blut, um Defizite dann patientenindividuell mit der passenden Dosis wieder aufzufüllen.